Freitag, 16. November 2012

Suchen ohne Tracking: DuckDuckGo

Seit einigen Monaten haben wir die Suchmaschine DuckDuckGo in der Rubrik "allgemeine Suchmaschinen" in unsere Seminar- und Fortbildungsprogramme aufgenommen. Sie bietet ordentliche Ergebnisse, nette Extras und zeichnet sich v.a. dadurch aus, dass sie auf Tracking und Personalisierung (Bubbling) verzichtet. Ein Beispiel:


Eine Suche nach "privacy" zeigt, dass DuckDuckGo in einem Info-Kasten oben versucht, die Frage kurz und schnell zu beantworten. Auf der rechten Seite werden Ergänzungen zu der Suchanfrage vorgeschlagen, die in der Regel durchaus sinnvoll sind (in diesem Fall: +facebook, +google etc.). Klickt man auf den Button "More" oben rechts neben dem Eingabefeld, kann man sich unter den Links "DontTrack" und "DontBubble" anschaulich erklären lassen, was die Suchmaschine im Gegensatz zu Google nicht macht.

"Bubble" bezieht sich auf das viel diskutierte Buch "The Filter Bubble. What the Internet Is Hiding From You" von Eli Pariser, das die Gefahren aufzeigt, die sich aus der Personalisierung von Suchergebnissen ergeben können. Hierzu hat der Gründer von DuckDuckGo, Gabriel Weinberg, eigene Experimente durchgeführt, die in seinem Blog dokumentiert sind.

Mit der eindeutigen Privacy Policy mausert sich DuckDuckGo zu einer echten Alternative für viele Nutzer, das Interesse wächst. Das zeigt sich auch daran, dass gestern sowohl in Spiegel Online als auch in der Zeit Artikel über die Suchmaschine erschienen sind:
Patrick Beuth: "Suchmaschinen-Nutzer erwarten neutrale Ergebnisse" (Interview mit Gabriel Weinberg)
Ole Reißmann: "DuckDuckGo findet ohne Firlefanz"
Und hier noch das erwähnte Buch von Eli Pariser (auf deutsch und im englischen Original):

 

Dienstag, 13. November 2012

Scribd: Eine Art Youtube für Texte

"Bislang fristete der Textcontainer bei uns als Upload-Stelle für einzelne Fachbeiträge, Info-Materialien und Preislisten sein Dasein. Selbstverständlich kann man Scribd nur für diesen Multiplikationsansatz der Verbreitung von Dokumenten einsetzen. Jedoch gerade für Experten bietet Scribd weitaus mehr Möglichkeiten. Jede Menge Potenzial steckt in der Funktion “Sammlung”, die als Wissensteiler für Dokumente gekonnt eingesetzt werden kann."
Scribd ist kaum bekannt und wenn man einmal drüberstolpert, sieht es etwas skurril aus. Dabei bietet es viele Vorteile. Der Artikel bei infobroker.de behandelt eingehend die Funktionalität der Sammlungen. Wir hatten in diesem Blog bereits auf die Funktionalitäten des Kommentierens und des Veröffentlichens bei Scribd hingewiesen.

Montag, 5. November 2012

Gute Übersicht über 2.0 Dienste für die Zusammenarbeit

Eine gute Zusammenstellung diverser Web 2.0-Dienste für ganz unterschiedliche Aspekte der virtuellen Zusammenarbeit findet sich hier: http://www.heise.de/download/special-team-arbeit-2.0-150851.html. Das vorgestellte "Trello" nutzen z.B. meine Kollegen, um ihre Softwareentwicklungsprojekte zu steuern.

Samstag, 3. November 2012

Die Statistiksuchmaschine Zanran und ihr Umfeld

Die Statistiksuchmaschine Zanran ist eine Statistik-Suchmaschine, mit deren Hilfe man nach Daten in Webseiten, Dokumenten und Bildern suchen kann. Sie erwies sich beim Ausprobieren als recht effektiv und kann so als Suchdienst für frei zugängliche statistische Quellen den internationalen Aggregator Nationmaster gut ergänzen. Dann noch die Linksammlung “Gemeinsames Statistikportal” dazu, dann hat man ein gutes Handwerkszeug hinsichtlich statistischer Suche. Wer noch mehr sucht, sollte im Datenbank-Infosystem in das Suchfenster oben links das Stichwort "Statistik" eingeben - dann werden eine Menge Datenbanken angezeigt, die Statistiken erschließen.

Freitag, 2. November 2012

Lektüreempfehlung - Mercedes Bunz: "Die stille Revolution"

Dem subtilen Hinweis von Mario Sixtus ("Frau hat ein Buch geschrieben, und Ihr solltet es kaufen") bin ich gefolgt und kann nur sagen: Danke für den Tipp und danke für das Buch! Während es bei mir an dieser Stelle vor rund zwei Monaten nur zu einem Lamento über die Einseitigkeit des Diskurses in Deutschland gereicht hat, versucht Mercedes Bunz in ihrem neuen Buch "Die stille Revolution. Wie Algorithmen Wissen, Arbeit, Öffentlichkeit und Politik verändern, ohne dabei viel Lärm zu machen" (Suhrkamp, edition unseld, 2012) eben dieser einseitigen Betonung der Gefahren auf den Grund zu gehen.

Mittels knapper und sehr prägnanter historischer Analogien macht sie das Unbehagen angesichts neuer disruptiver Technologien verständlich (Angst vor Maschinen) und führt den Leser an das zentrale Anliegen heran:
"Für die Gesellschaft ist es an der Zeit, die Digitalisierung nicht nur zu fürchten, sondern zu nutzen" (S. 82).
Genau das ist auch der Grundtenor meines Online-Lehrbuchs zum Web 2.0, und auch sonst finden sich zahlreiche Überschneidungen, die sich - so wäre zu wünschen - wechselseitig erhellen. Das trifft beispielweise gleich auf das erste Kapitel zu ("Als die Algorithmen schreiben lernten"), das - angelehnt an David Weinbergers hervorragendes Buch "Too Big to Know" - der Frage nachgeht, wie sich das Wissen selbst durch die Digitalisierung verändert (vgl. etwa den Abschnitt zu "Denken 2.0" im Online-Lehrbuch).

Kurz und gut, mein Fazit lautet: Mercedes Bunz hat ein Buch geschrieben, und Ihr solltet es lesen. Ein Lob auch an die edition unseld, die mit dieser Veröffentlichung eine Reihe lesenswerter Titel zum Themenkomplex Web 2.0 und Digitalisierung ergänzt hat:

       etc.