Freitag, 29. Juni 2012
TED Talk von Don Tapscott
Don Tapscott ("Net Generation", "Wikinomics", "Macrowikinomics") hat sich eindrucksvoll in einem TED Talk zu Wort gemeldet. Es geht um das Grundmotiv seiner Arbeit, die Chancen, die sich durch den Übergang vom Industriezeitalter (Gutenbergs Druckerpresse) ins Zeitalter der "Networked Intelligence" (Internet) ergeben. Entscheidend dabei ist Offenheit (openness). Den Kern dieses Vortrags macht die Erklärung aus, auf welchen Prinzipien eine offene Welt aufbaut. Tapscott unterscheidet vier Prinzipien: collaboration, transparency, sharing, empowerment:
Dienstag, 26. Juni 2012
Erfahrungen mit einem seminarbegleitenden Blog
Seit einigen Semestern halte ich an der PH Ludwigsburg
eine Veranstaltung zum Themenbereich "Web (2.0), Medienkompetenz,
(politische) Bildung" (mit wechselnden Titeln und Schwerpunkten). Hierzu
habe ich einen Blog eingerichtet, der die Seminare semesterübergreifend begleitet.
Auch wenn der Erfahrungsschatz noch überschaubar ist, lässt sich doch eine Zwischenbilanz ziehen, die rundweg positiv ausfällt:
Auch wenn der Erfahrungsschatz noch überschaubar ist, lässt sich doch eine Zwischenbilanz ziehen, die rundweg positiv ausfällt:
- Es entsteht nach und nach eine ordentliche Ressource zu dem Themengebiet, auf die in jedem neuen Semester aufgebaut werden kann.
- Rund 10% der Studierenden posten regelmäßig, wenn sie auf relevante Inhalte stoßen, weitere rund 20% posten gelegentlich, der Rest selten oder gar nicht. Die Postings beleben die Lehrveranstaltung.
- In bescheidenem Maße, aber immerhin, wird der Wochenrhythmus zugunsten einer kontinuierlichen Beschäftigung mit der Thematik aufgehoben.
- Auch als Seminarleiter stößt man durch die Postings der Studierenden immer wieder auf Neues und Interessantes.
- Seminararbeiten (Beispiele) werden nicht mehr wie bisher, sondern als ausführliche Blog-Postings verfasst. Die Qualität der Arbeiten hat sich dadurch verbessert (vermutlich, weil die Motivation größer ist, wenn man für ein Publikum schreibt).
- Seminararbeiten nützen anderen, statt in der Schublade des Seminarleiters zu verschwinden.
- Es besteht die Möglichkeit, im Blog auch größere Projektergebnisse zu veröffentlichen (Beispiel: Wikipedia verstehen).
Donnerstag, 21. Juni 2012
Neuigkeit bei Evernote
Evernote ist ein Webnotizbuch, auf das mit vielen unterschiedlichen Geräten (Computer, Tablets, Smartphones) zugegriffen werden kann und in das man Notizen und Fundstücke in Text, Bild und Video stecken und erschließen kann.
Free Technology for Teachers meldet nun, dass der "Web Clipper", ein Bookmarklet, mit dessen Hilfe man Inhalte schnell in Evernote hineinbringt, jetzt die Funktionalität bekommen hat, dass zwei vergleichbare Einträge im Notizbuch angezeigt werden, also quasi eine Recommender-Funktionalität, die einem den eigenen Bestand an Informationen nahebringt.
Hatte ich hier schon drauf hingewiesen: Evernote Clearly. Hilft beim Lesen der Inhalte von Webseiten, die furchtbar vollgestopft sind. (Diesen Tipp verdanke ich Julia Bergmann)
Und nicht genug der Tipps: Wenn Sie Evernote gar nicht kennen, dann finden Sie in "Professionelle Internetrecherche und Wissensmanagement an Hochschulen" ein Tutorial.
Sonntag, 17. Juni 2012
Leicht veröffentlichen
Vor einiger Zeit wurde auf der bibliothekarischen Mailingliste inetbib die Frage nach einer Veröffentlichung eines Lehrbuches ausserhalb eines Verlages gestellt, möglichst unter Beibehaltung der Entscheidungssouveränität bezüglich des Textes. Unter anderen antwortete der Verleger Ulmer und leitete seine praktikable Anleitung - Amazon Marketplace kombiniert mit Repositorium und Eigenausdruck - mit "Es ist doch ganz einfach!" ein. Das ist lobenswert!
Mir ging beim Lesen noch das Szenario durch den Kopf: Was, wenn das jetzt kein Lehrstuhlinhaber, sondern ein Student/eine Studentin oder ein/e Absolvent/in ist? Dann dürfte sie/er doch Schwierigkeiten haben, den Text - beispielsweise ihre/seine Abschlussarbeit - auf dem Volltextserver unterzubringen. Meist benötigt man dazu die Bestätigung der Prüferin/des Prüfers.
Die Frage wäre also: Wie kann ich als Studierende/r meinen Text veröffentlichen, ohne jemand fragen zu dürfen. Nun, das Netz macht das mittlerweile ohne weiteres möglich:
- Ein Weblog oder ein Wiki anlegen, bibliographische Daten und eventuell eine Beschreibung anfertigen, die Datei hochladen und mit dem beschreibenden Text verknüpfen - fertig ist die Laube!
- Einen Dienst wählen, der das buchähnlich aufbereitet. Lulu.com war ursprünglich eine kostenlose Möglichkeit, ist aber mittlerweile recht komisch geworden. Im Moment wäre es isuu, welches gut aussieht und aus pdf-Dateien schöne Online-Bücher produziert. - Ähnliche Dienste findet man beispielsweise, wenn man das "Similar Site Search" verwendet oder das entsprechende AddOn im Browser installiert hat. Beispielsweise:
- Scribd, welches die Möglichkeit bietet, den Text entweder auf der Homepage von Scribd anzubieten als auch, ihn danach in eine Homepage, ein Weblog oder ein Wiki einzubinden.
- Blurp lässt zwar lange suchen, ob ein freies eBook möglich ist, man sieht dann aber (recht spät, erst wenn man die Vorschau lädt) bei Büchern den Vermerk "Vorschau umfasst das ganze Buch". Zum Beispiel hier "Let's Go To The Library : A brief photo tour of the Boyle County Public Library"
- und es gibt schlussendlich auch die Möglichkeit, bei einem Online-Speicher wie Dropbox die Datei abzulegen, das Verzeichnis öffentlich zu machen und den Link zu verbreiten.
Dienstag, 5. Juni 2012
Was ist Tagging?
In unseren Seminaren rund um Web (2.0) und Lehren/Lernen zeigt sich nach wie vor, dass es Probleme mit dem Tagging gibt. Offensichtlich sind uns die herkömmlichen hierarchischen Klassifizierungssysteme in einem Maß in Fleisch und Blut übergegangen, dass die Umstellung schwer fällt. Deshalb nochmals kurz zur Klärung:
Taggen (= das Hinzufügen von Schlagwörtern zu Fotos, Websites, Videos, Bookmarks etc.) ist in vielerlei Hinsicht für die digitale Welt zentral:
Taggen (= das Hinzufügen von Schlagwörtern zu Fotos, Websites, Videos, Bookmarks etc.) ist in vielerlei Hinsicht für die digitale Welt zentral:
"Im Sinne von Web 2.0 als Philosophie, die sowohl die kollektive Intelligenz als auch den individuellen Nutzen der einzelnen Teilnehmer durch dynamische und formalisierte Austauschprozesse maximiert (...), sind Tags und die darauf basierende Folksonomy das Rückgrat dieser Bewegung, da sie das Wiederfinden und Teilen nutzergenerierter Inhalte zu großen Teilen überhaupt erst ermöglichen."
[Matthes Fleck/Lars Kirchhoff: Folksonomy und Tags oder warum es im Web keine Regale gibt, in: Miriam Meckel/Katarina Stanoevska-Slabeva (Hg.) (2008), Web 2.0. Die nächste Generation Internet, Baden-Baden: Nomos, S. 189-200]Zwei Bücher, die sich gegenseitig ergänzen, konnten sich als Standardwerke für das Thema Tagging etablieren. Zum einen David Weinbergers "Everything is Miscellaneous. The Power of the New Digital Disorder" (Times Books 2007, deutsch: "Das Ende der Schublade"), das die Thematik originell philosophisch aufgreift, und zum anderen das Buch "Tagging. People-Powered Metadata for the Social Web" von Gene Smith, das die praktisch-technische Seite in den Vordergrund stellt.
"Tagging is a new form of information management that sits at the boundaries of personal organization, information architecture, and online community. Its widespread adoption over the past few years shows that it's more than a passing trend; it's a new and interesting facet of our digital culture."
[Gene Smith (2008), Tagging. People-Powered Metadata for the Social Web, Berkeley: New Riders, Buchumschlag]Wem eine kurze Darstellung genügt, dem sei der Abschnitt "Tagging: Denken 2.0" aus dem Online-Lehrbuch zum Web 2.0 empfohlen.
Neues Standardwerk zur Mediendidaktik
Vor kurzem ist im Oldenbourg Verlag unter dem Titel "Mediendidaktik: Konzeption und Entwicklung mediengestützter Lernangebote" eine komplett überarbeitete Neuauflage des Standardwerks von Michael Kerres "Multimediale und telemediale Lernumgebungen. Konzeption und Entwicklung" erschienen. Informationen zum Buch und Zusatzmaterialien bietet eine begleitende Website...
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