Mittwoch, 28. September 2011

Vortrag von Lawrence Summers bei "Schools for Tomorrow"



Wer sich für die Zukunft der Bildung, für "Lehren und Lernen im 21. Jahrhundert" interessiert, dem sei der rund 30-minütige Vortrag von Lawrence Summers empfohlen, der einige der zentralen Herausforderungen anhand anschaulicher Beispiele zusammenfasst. Der ehemalige Harvard-Präsident (neben vielen anderen Spitzenpositionen in Politik und Bildung) geht von seiner Lebenserfahrung aus:

Änderungen brauchen, so führt er mit Blick auf die zögerliche Nutzung von IT im Bildungsbereich aus, in der Regel länger als gedacht, aber dann passieren sie schneller, als man es für möglich gehalten hätte. U.a. folgende grundlegende Änderungen erwartet er:

1) Grundlegend verbesserte Lehr- und Lernmaterialien, die v.a. individueller auf den Lerner abgestimmt sind (z.B. unterschiedliche Hausaufgaben für die verschiedenen Schülerinnen, automatisch erzeugt je nach Wissenstand, Stärken und Schwächen etc.).

2) Andere Inhalte und v.a. einen Übergang von der Wissensvermittlung (die man heute nicht mehr brauche, da das Wissen der Welt nur einen Mausklick entfernt sei) zur Vermittlung der Fähigkeiten, die nötig sind, um Informationen effizient zu verarbeiten.

3) Kein isoliertes Lernen mehr, sondern Teamarbeit, also die Vermittlung und Einübung der Fähigkeiten, die nötig sind, um effizient zusammenzuarbeiten.

Das alles ist natürlich nicht neu (siehe z.B. den Abschnitt zu Lernen 2.0 im Rahmen unseres Online-Lehrbuchs zum Web 2.0), wird aber von Summers überzeugend zusammengefasst. Daneben scheut er in seiner Keynote Speech auch nicht vor kontroversen Themen zurück. Ein Beispiel: Wer braucht Fremdsprachen, wenn die Übersetzung künftig maschinell in Echtzeit erledigt wird?!

Skype für Lehrerinnen und Dozenten

Rund ein halbes Jahr gibt es nun das Skype-Netzwerk für alle, die im Bildungssystem tätig sind. Der Stand der Dinge:



Skype selbst beschreibt die Initiative folgendermaßen:

"Skype in the classroom is a free community to help teachers everywhere use Skype to help their students learn. It’s a place for teachers to connect with each other, find partner classes and share inspiration. This is a global initiative that was created in response to the growing number of teachers using Skype in their classrooms."

In einem Interview mit Mashable antwortete Tony Bates, der CEO von Skype, auf die Frage "What does video chat have to do with education?":

"The education process is moving beyond the traditional classroom/lecture setting. More and more teachers are seeking tools and techniques to engage their classes and enrich their lessons. Video calling is one of these tools, as it removes barriers to communication and lets students move beyond the boundaries of their classrooms. With Skype video calling, teachers can provide their students with first-hand knowledge from experts around the world and with other classes who are studying the same subject halfway across the world."

Skype ist mehr als kostenloses Telefonieren. Probieren Sie es aus...

Samstag, 24. September 2011

Goodreads - (endlich auch ein gutes) Netzwerk für Bookworms

Für Filme und Musik gibt es schon lange gut funktionierende Soziale Netzwerke im Web, als Bücherwurm hatte man bislang schlechte Karten. Doch mittlerweile ist Goodreads zu einem solchen gereift. Sie melden sich an und werden darum gebeten, Bücher zu bewerten. Jede Bewertung führt zu einer neuen Liste mit möglichen Büchern, die Sie vielleicht gelesen haben.

Auf dieser Basis erhalten Sie Empfehlungen - und deren Qualität hat sich jüngst ganz erheblich verbessert. So habe ich z.B. mit der letzten Benachrichtigung bei insgesamt 6 Empfehlungen 2 Volltreffer erhalten. Im Unterschied zu Amazon basieren die Empfehlungen nicht auf Käufen, sondern auf einer breiten Palette inhaltlicher Kriterien.

Natürlich können Sie nicht nur von den Empfehlungen profitieren, sondern Goodreads nutzen, um Ihre Lektüren festzuhalten und zu ordnen, gleichgesinnte LeserInnen zu treffen, Rezensionen anzusehen etc. Der Nachteil: Es handelt sich eben um eine Community für Bookworms, das heißt: Die meisten der 190 Millionen Bücher in der Datenbank sind englisch...

Freitag, 9. September 2011

Schönes Rechercheschema: How to do research

Stephen Abram weist in seinem "Leuchtturm" auf die interaktive Karte des Forschungsprozesses der Kentucky Virtual Library hin. Das ist zwar von der Vermittlung her Schülerniveau, aber die Stufenabfolge könnte als Grundstruktur eines jeden Kurses "Einführung in wissenschaftliches Arbeiten" dienen. Schauen Sie sich diese Grafik auf jeden Fall näher an: Gut strukturiert, gut visualisiert, ich bin begeistert!

Dienstag, 6. September 2011

Eine Alternative zu MS Powerpoint

Präsentationen sind seit Jahren der Königsweg der Vermittlung von Inhalten an eine größere Zuhörerschaft. Insbesondere wenn die Präsentation nicht nur Aufzählungspunkte, sondern durchdachte Illustrationen und aufwändig erstellte graphische Darstellungen enthält, ist sie der Vermittlung von Informationen allein durch Wort und Schrift vorzuziehen. Allerdings gibt es Ermüdungserscheinungen, insbesondere bei Veranstaltungen, wo jedes Thema als Präsentation vermittelt wird. Wer schon einmal an einer mehrtägigen Konferenz teilgenommen hat, wird wissen, was ich meine ...

Eine Strategie ist, wieder zum Wort-Vortrag zurückzukehren, ggf. mit Handout, um so die Aufmerksamkeit des Publikums zu erhalten. Eine andere wäre es, eine andere Art von Präsentation zu zeigen, beispielsweise durch Einbindung von Videos oder auch durch eine andere Art von Präsentation. Seit einiger Zeit gibt es eine gute Alternative zu den gängigen Präsentations-Softwareangeboten wie MS Powerpoint oder Impress von Open Office sowie die Online-Möglichkeiten wie jene von GoogleDocs oder Zoho. Das Angebot nennt sich Prezi und funktioniert nur als Online-Anwendung. Schauen Sie sich einmal auf der Homepage die Beispiele an oder - noch besser - lesen Sie den Eintrag im Vascoda-Blog, der einen Überblick gibt und als Beispiel eine Präsentation zur Recherche in EconBiz bietet.