Mittwoch, 22. Mai 2013

Google stellte die "Translated Search" ein

Nun ist die Welt doch wieder ein Stück auseinander gerückt: Konnte man seit einigen Jahren - Wolfgang Schumann hatte hier bereits am 05.12.2009 darüber geschrieben - als Option in der Google-Suche deutschsprachige Stichwörter eingeben, eine oder mehrere Sprachen auswählen, dann wurde im betreffenden Sprachbereich gesucht, die Ergebnisse in der Kurzdarstellung auf deutsch übersetzt und ggf. auch die Webseiten übersetzt. Zugegeben mit Hilfe von Google Translate, was mitunter zweifelhafte Ergebnisse brachte, man konnte mit dieser Option aber in fremdsprachigen Webinhalten recherchieren und auf deutsch zumindest beurteilen, ob sich weiterer Aufwand - beispielsweise für eine bessere Übersetzung - lohnen. Das ist nun vorbei. Karen Blakeman beklagt die Aufgabe dieses Dienstes ebenfalls und bringt eine kurze Textpassage von Google, in welcher auf Google Translate verwiesen wird und auch auf die Extension im Chrome-Browser, mit der man ganze Webseiten übersetzen kann. Geschenkt! Google Operating System schildert eingehender, dass diese Suchoption zuerst 2007 eine Option von Google Translate war und 2009 als Option in die allgemeine Suche integriert wurde. Und bringt wohl den wahren Grund: diese Option wurde nicht intensiv genutzt. Vielleicht interessiert man sich trotz Globalisierung doch nicht so intensiv füreinander. Jedenfalls: Wenn man ab jetzt etwas im arabischen, japanischen oder sonst einem exotischen Sprachraum sucht, hat man richtig Aufwand:
  • Suchwörter übersetzen, ggf. zuerst geeignete Wörterbücher finden
  • geeignete Suchmaschine (oder die jeweils lokale Google-Ausgabe) finden
  • Ergebnisse übersetzen.
Was bisher im Fluss ging, wird jetzt (wieder) richtig Arbeit. R.I.P., Translated Search!!

Blogparade: Hilfe, mein Prof blogt!

Das SOOC13-Team fragt im Rahmen einer Blogparade:
Liebe Professoren, Dozenten, Universitätsmitarbeiter…: Warum blog(g)t Ihr eigentlich?
Da diese Frage recht regelmäßig in meinen hochschuldidaktischen Seminaren für ProfessorInnen auftaucht, habe ich an anderer Stelle verschiedentlich bloggend darüber nachgedacht und versuche diese Gedanken hier zusammenzufassen.

(1) Zuerst ein Web 2.0-typischer Grund: Der individuelle Nutzen verbindet sich (mühelos) mit einem (potenziellen) allgemeinen Nutzen - was heißt das im Fall des Bloggens? Bloggen heißt für mich auch und nicht zuletzt, meine Gedanken zu einer Sache, einem fertig gelesenen Buch, einer Diskussion zu ordnen und geordnet abzulegen, nämlich in Form eines Blog-Postings. Früher hätte ich mir vielleicht handschriftlich Notizen gemacht (und diese dann so abzulegen versucht, dass ein Wiederfinden nicht von vornherein ausgeschlossen werden musste). Dabei ist es ein schöner Nebeneffekt, dass möglicherweise andere von diesen Notizen profitieren, dass ich also - ähnlich wie beim Social Bookmarking - angesichts der Informationsflut Kurator-Dienste leiste.

Ein Beispiel: Vor einiger Zeit habe ich das damals neue Buch "Net Smart" von Howard Rheingold gelesen, das sich mit dem für mich unmittelbar einschlägigen Thema befasst, was digital literacy heute umfasst und v.a. wie digital literacy unterrichtet werden könnte. Nach der Lektüre habe ich einige interessante Gedanken aus dem Buch in Form eines Postings festgehalten. Das war für mich persönlich nützlich und hat vielleicht bewirkt, dass andere auf dieses empfehlenswerte Buch aufmerksam wurden - eine win-win-Situation also.

(2) Ein weiterer Grund, warum ich blogge bzw. - allgemeiner formuliert - warum ich Blogs in der Hochschullehre einsetze: Seit einigen Semestern halte ich an der PH Ludwigsburg eine Veranstaltung zum Themenbereich "Web (2.0), Medienkompetenz, (politische) Bildung" (mit wechselnden Titeln und Schwerpunkten). Hierzu habe ich einen Blog eingerichtet, der die Seminare semesterübergreifend begleitet.



Auch wenn der Erfahrungsschatz noch überschaubar ist, lässt sich doch eine Zwischenbilanz ziehen, die rundweg positiv ausfällt:
  • Es entsteht nach und nach eine ordentliche Ressource zu dem Themengebiet, auf die in jedem neuen Semester aufgebaut werden kann.
  • Rund 10% der Studierenden posten regelmäßig, wenn sie auf relevante Inhalte stoßen, weitere rund 20% posten gelegentlich, der Rest selten oder gar nicht. Die Postings beleben die Lehrveranstaltung.
  • In bescheidenem Maße, aber immerhin, wird der Wochenrhythmus zugunsten einer kontinuierlichen Beschäftigung mit der Thematik aufgehoben.
  • Auch als Seminarleiter stößt man durch die Postings der Studierenden immer wieder auf Neues und Interessantes.
  • Seminararbeiten (Beispiele) werden nicht mehr wie bisher, sondern als ausführliche Blog-Postings verfasst. Die Qualität der Arbeiten hat sich dadurch verbessert (vermutlich, weil die Motivation größer ist, wenn man für ein Publikum schreibt).
  • Seminararbeiten nützen anderen, statt in der Schublade des Seminarleiters zu verschwinden.
  • Es besteht die Möglichkeit, im Blog auch größere Projektergebnisse zu veröffentlichen (Beispiel: Wikipedia verstehen).
Abgesehen davon ist es m.E. zwingend, dass Studierende Postings verfassen, um diese neue Textsorte kennenzulernen und einzuüben. In aller Regel stellt das erste Posting für den Seminarblog für die Studierenden auch das erste Posting überhaupt dar.

(3) Abschließend möchte ich noch auf diesen Blog und damit auf einen ganz praktischen Aspekt zu sprechen kommen. Hier werden Aktualisierung zu den Themen gepostet, die in meinen Seminaren zu Internetrecherche und webbasiertem Wissensmanagement behandelt werden. Die TeilnehmerInnen abonnieren den Blog im Lauf des Seminars und können auf diese Weise nach Seminarende auf dem Laufenden bleiben. Ein solcher Aktualisierungdienst ist in einem derart dynamischen Umfeld zwingend. Da ich an verschiedenen Hochschulen und in vielen anderen Kontexten lehre, erleichtert mir ein zentraler Blog die Arbeit erheblich.

Dienstag, 21. Mai 2013

Wissenschaft 2.0 kommt so langsam im Mainstream an!

Genau, dieses Blog und die Betreiber beackern ja auch schon seit Jahren dieses Thema!

Freitag, 17. Mai 2013

Peeragogy - Peer Learning Handbook

Internetlegende Howard Rheingold erklärt selbst, für wen und was das Peer Learning Handbook gedacht ist:



Zu finden ist das außerordentlich nützliche Handbuch hier. Es handelt sich übrigens um ein offenes (und offen lizensiertes) Projekt:
This document is a practical guide to online co-learning, a living document that invites comment and invites readers to join the community of editors; the document does not have to be read in linear order from beginning to end. If you and a group of other people want to use digital media and networks to co-learn together, this handbook is a practical tool for learning how to self-organize peer learning — what we call “peeragogy.”
Unterteilt ist es (bislang) in neun Abschnitte: Introduction, Motivation, Practice, Convene, Organize, Cooperate, Assess, Tools und Resources.

Wer lieber gedruckte Bücher liest, dem sei Howard Rheingolds Buch "Net Smart" empfohlen, das nach wie vor zu den besten Veröffentlichungen zu digital literacy zählt:

Montag, 13. Mai 2013

Freitag, 10. Mai 2013

Citavi und Informationen zu Literaturverwaltungsprogrammen

Die Literaturverwaltungssoftware Citavi hat unlängst die Version 4 herausgebracht. Neben vielem anderen ist es die "Zusammenarbeit" mit der Textverarbeitung, die (einschränkend: Bezüglich Windows und bezüglich der Textverarbeitung MS Word)nun ein neues Add-In zum Einfügen von Verweisen und Zitaten bietet:
"Word-Add-In zum Einfügen von Verweisen und Zitaten. Das neue Add-In für Microsoft Word macht es leicht, Verweise und Zitate in Ihr Manuskript einzufügen – exakt so, wie es der Zitationsstil vorschreibt. Das Literatur­ver­zeich­nis aktuali­siert sich auto­matisch mit jedem hinzu­gefügten oder entfernten Quel­len­nachweis. Dokumente, die mit dem Publikations­assis­ten­ten aus Citavi 3 erstellt wurden, lassen sich konvertieren und mit dem neuen Word-Add-In weiterbearbeiten. Unterstützt werden Microsoft Word 2003, 2007, 2010, 2013 und 365 (auch die 64bit-Versionen). Für OpenOffice Writer und die folgenden LaTeX-Editoren steht weiterhin Citavis Publikationsassistent zur Verfü­gung: LEd, LyX, TexMaker, TeXnicCenter, TeXWorks, WinEdt, WinShell, WinTeX."
Wenn Sie sich jetzt fragen, was es denn für verschiedene Literaturverwaltungs-Programme gibt und wie sie vergleichend einzuschätzen sind, dann kann ich Ihnen hier noch das Weblog zur "Literaturverwaltung" empfehlen, das neben vielen anderen Informationen auch eine Seite "Softwarevergleiche" anbietet.