Dienstag, 11. Dezember 2012

Informationsportal iRights Cloud

iRights Cloud informiert über alle Themen rund um Cloud Computing, einem Thema, das in unseren Seminaren immer wieder angesprochen und diskutiert wird. In einem Editorial zum Start des Portals heißt es:
Cloud-Anwendungen sind im digitalen Alltag inzwischen allgegenwärtig. Fotos, Musik, Filme und Dokumente werden heute von den Internet-Nutzern nicht nur auf die eigene Festplatte, sondern auch in die Cloud gespeichert und in der Cloud genutzt. Doch kaum jemand ist sich bewusst, welche Vertragsverhältnisse damit einhergehen, welche Risiken damit verbunden sind und welche Sicherheitsmaßnahmen man vornehmen sollte. Hier tritt das Informationsportal iRIGHTS CLOUD auf den Plan. Es dient als Anlaufstelle für Verbraucher, die sich über praktische Hürden, gesellschaftliche Entwicklungen und rechtliche Voraussetzungen rund um das Thema Cloud-Computing informieren wollen. Die Texte stehen kostenlos und unter einer Creative-Commons-Lizenz zur Verfügung. (...) Neben Basisinformationen zu Cloud-Computing präsentiert iRIGHTS CLOUD aktuelle Nachrichten, Interviews und Einschätzungen von Experten und Hintergrund-Texte zu technischen und gesellschaftspolitischen Entwicklung rund um Cloud-Computing. Das Ziel ist es, Diskussionen anzuregen, mit Verbrauchern und Interessierten ins Gespräch zu kommen und aufzuklären. Der Aufbau des Informationsportals wird vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (BMELV) mit 120.000 Euro gefördert.
Bislang finden sich neben aktuellen Beiträgen Informationen zu folgenden Themengebieten:

Video: Open Access Explained


Freitag, 16. November 2012

Suchen ohne Tracking: DuckDuckGo

Seit einigen Monaten haben wir die Suchmaschine DuckDuckGo in der Rubrik "allgemeine Suchmaschinen" in unsere Seminar- und Fortbildungsprogramme aufgenommen. Sie bietet ordentliche Ergebnisse, nette Extras und zeichnet sich v.a. dadurch aus, dass sie auf Tracking und Personalisierung (Bubbling) verzichtet. Ein Beispiel:


Eine Suche nach "privacy" zeigt, dass DuckDuckGo in einem Info-Kasten oben versucht, die Frage kurz und schnell zu beantworten. Auf der rechten Seite werden Ergänzungen zu der Suchanfrage vorgeschlagen, die in der Regel durchaus sinnvoll sind (in diesem Fall: +facebook, +google etc.). Klickt man auf den Button "More" oben rechts neben dem Eingabefeld, kann man sich unter den Links "DontTrack" und "DontBubble" anschaulich erklären lassen, was die Suchmaschine im Gegensatz zu Google nicht macht.

"Bubble" bezieht sich auf das viel diskutierte Buch "The Filter Bubble. What the Internet Is Hiding From You" von Eli Pariser, das die Gefahren aufzeigt, die sich aus der Personalisierung von Suchergebnissen ergeben können. Hierzu hat der Gründer von DuckDuckGo, Gabriel Weinberg, eigene Experimente durchgeführt, die in seinem Blog dokumentiert sind.

Mit der eindeutigen Privacy Policy mausert sich DuckDuckGo zu einer echten Alternative für viele Nutzer, das Interesse wächst. Das zeigt sich auch daran, dass gestern sowohl in Spiegel Online als auch in der Zeit Artikel über die Suchmaschine erschienen sind:
Patrick Beuth: "Suchmaschinen-Nutzer erwarten neutrale Ergebnisse" (Interview mit Gabriel Weinberg)
Ole Reißmann: "DuckDuckGo findet ohne Firlefanz"
Und hier noch das erwähnte Buch von Eli Pariser (auf deutsch und im englischen Original):

 

Dienstag, 13. November 2012

Scribd: Eine Art Youtube für Texte

"Bislang fristete der Textcontainer bei uns als Upload-Stelle für einzelne Fachbeiträge, Info-Materialien und Preislisten sein Dasein. Selbstverständlich kann man Scribd nur für diesen Multiplikationsansatz der Verbreitung von Dokumenten einsetzen. Jedoch gerade für Experten bietet Scribd weitaus mehr Möglichkeiten. Jede Menge Potenzial steckt in der Funktion “Sammlung”, die als Wissensteiler für Dokumente gekonnt eingesetzt werden kann."
Scribd ist kaum bekannt und wenn man einmal drüberstolpert, sieht es etwas skurril aus. Dabei bietet es viele Vorteile. Der Artikel bei infobroker.de behandelt eingehend die Funktionalität der Sammlungen. Wir hatten in diesem Blog bereits auf die Funktionalitäten des Kommentierens und des Veröffentlichens bei Scribd hingewiesen.

Montag, 5. November 2012

Gute Übersicht über 2.0 Dienste für die Zusammenarbeit

Eine gute Zusammenstellung diverser Web 2.0-Dienste für ganz unterschiedliche Aspekte der virtuellen Zusammenarbeit findet sich hier: http://www.heise.de/download/special-team-arbeit-2.0-150851.html. Das vorgestellte "Trello" nutzen z.B. meine Kollegen, um ihre Softwareentwicklungsprojekte zu steuern.

Samstag, 3. November 2012

Die Statistiksuchmaschine Zanran und ihr Umfeld

Die Statistiksuchmaschine Zanran ist eine Statistik-Suchmaschine, mit deren Hilfe man nach Daten in Webseiten, Dokumenten und Bildern suchen kann. Sie erwies sich beim Ausprobieren als recht effektiv und kann so als Suchdienst für frei zugängliche statistische Quellen den internationalen Aggregator Nationmaster gut ergänzen. Dann noch die Linksammlung “Gemeinsames Statistikportal” dazu, dann hat man ein gutes Handwerkszeug hinsichtlich statistischer Suche. Wer noch mehr sucht, sollte im Datenbank-Infosystem in das Suchfenster oben links das Stichwort "Statistik" eingeben - dann werden eine Menge Datenbanken angezeigt, die Statistiken erschließen.

Freitag, 2. November 2012

Lektüreempfehlung - Mercedes Bunz: "Die stille Revolution"

Dem subtilen Hinweis von Mario Sixtus ("Frau hat ein Buch geschrieben, und Ihr solltet es kaufen") bin ich gefolgt und kann nur sagen: Danke für den Tipp und danke für das Buch! Während es bei mir an dieser Stelle vor rund zwei Monaten nur zu einem Lamento über die Einseitigkeit des Diskurses in Deutschland gereicht hat, versucht Mercedes Bunz in ihrem neuen Buch "Die stille Revolution. Wie Algorithmen Wissen, Arbeit, Öffentlichkeit und Politik verändern, ohne dabei viel Lärm zu machen" (Suhrkamp, edition unseld, 2012) eben dieser einseitigen Betonung der Gefahren auf den Grund zu gehen.

Mittels knapper und sehr prägnanter historischer Analogien macht sie das Unbehagen angesichts neuer disruptiver Technologien verständlich (Angst vor Maschinen) und führt den Leser an das zentrale Anliegen heran:
"Für die Gesellschaft ist es an der Zeit, die Digitalisierung nicht nur zu fürchten, sondern zu nutzen" (S. 82).
Genau das ist auch der Grundtenor meines Online-Lehrbuchs zum Web 2.0, und auch sonst finden sich zahlreiche Überschneidungen, die sich - so wäre zu wünschen - wechselseitig erhellen. Das trifft beispielweise gleich auf das erste Kapitel zu ("Als die Algorithmen schreiben lernten"), das - angelehnt an David Weinbergers hervorragendes Buch "Too Big to Know" - der Frage nachgeht, wie sich das Wissen selbst durch die Digitalisierung verändert (vgl. etwa den Abschnitt zu "Denken 2.0" im Online-Lehrbuch).

Kurz und gut, mein Fazit lautet: Mercedes Bunz hat ein Buch geschrieben, und Ihr solltet es lesen. Ein Lob auch an die edition unseld, die mit dieser Veröffentlichung eine Reihe lesenswerter Titel zum Themenkomplex Web 2.0 und Digitalisierung ergänzt hat:

       etc.

Dienstag, 30. Oktober 2012

Funkkolleg von hr2 beschäftigt sich mit "Wirklichkeit 2.0"

Kommenden Samstag (03.11.2012) startet der vielversprechende hr2 Funkkolleg Medien mit dem Thema "Wirklichkeit 2.0 - Medienkultur im digitalen Zeitalter". Ausgestrahlt werden die Sendungen auf hr2-kultur jeweils samstags um 11:30 Uhr und nochmals auf hr-iNFO jeweils sonntags um 8:30 Uhr. Den Podcast der Sendungen gibt es auf www.funkkolleg.de. Auf der begleitenden Website erhält man alle weiterführenden Informationen (z.B. zu den Themen und Sendungen) und kann sich für den offenen Online-Kurs anmelden.

Das Begleitbuch, ein klassischer Reader angelsächsischer Prägung, mit kurzen Texten zu den vielen Themen, die in den nächsten Wochen im Rahmen des Funkkollegs behandelt werden, ist bereits bei Reclam erschienen:


Heute abend findet im Haus am Dom in Frankfurt/Main die Auftaktveranstaltung statt mit dem Titel “Digitale Demokratie – Wie politisch ist das Internet?”. Es diskutieren Markus Beckedahl (netzpolitischer Aktivist aus Berlin und Begründer des Blogs netzpolitik.org, Autor von ”Die digitale Gesellschaft: Netzpolitik, Bürgerrechte und die Machtfrage”), Anke Domscheit-Berg (Mitbegründerin des Government 2.0 Netzwerks) und Prof. Dr. Claus Leggewie (Politologe und Autor von “Mut statt ‘Wut - Aufbruch in eine neue Demokratie” sowie “Unter Piraten - Erkundungen in einer neuen politischen Arena”).

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Aggregator Bundestwitter

Noch als eine Beta-Seite (Angebot in Erprobung), aber dennoch sehr interessant ist der Aggregator (eine Seite, auf der Informationen zusammengeführt werden) Bundestwitter. Netzwertig hat in seiner empfehlenswerten Kolumne "Samstag App Fieber" darauf aufmerksam gemacht und es wie folgt charakterisiert:
"(...), welches die Tweets der Mitglieder des deutschen Bundestages aggregiert. Bundestwitter offeriert dabei verschiedene Ansichten: Tweets können nach Parteizugehörigkeit oder nach Hashtag gefiltert werden, zusätzlich werden sie auf einer Karte visualisiert und es gibt eine Suche. Eine Rangliste der fleissigsten Twitterer rundet das Angebot ab."

Freitag, 28. September 2012

TED Talk von Clay Shirky



Wann immer ich in den letzten Jahren gefragt worden bin, welche Bücher ich zum Thema Web 2.0 empfehlen könne, habe ich geantwortet, dass ich Clay Shirky's "Here Comes Everybody" nach wie vor für das beste Buch zum Thema halte. Nun gibt es einen aktuellen TED Talk, in dem Shirky die Open Source Methode als Modell für Politik und Verwaltung ins Spiel bringt:

Freitag, 14. September 2012

Und nochmal Will Richardson: "Why school?"

Es ist erst ein paar Tage her, dass ich auf den neuen TED Talk von Will Richardson zur Reform des Bildungswesens hingewiesen habe (hier). Nun hat er die dort präsentierten Gedanken als kleines E-Book (Kindle Single) unter dem Titel "Why School?" veröffentlicht (EUR 2,68):


In seinem Blog findet sich eine Zusammenfassung der Gedanken und des Kontexts dieses Buches. Außerdem bin ich dort auf folgendes Zitat gestoßen, das bezeichnend für den Kern der Kritik von Richardson aus den letzten Jahren ist:
"They told us we were special, then they made us sit for standardised tests."

Dienstag, 11. September 2012

GMW 2012 - Tagungsband online

Gerade läuft die Jahrestagung der GMW (Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft) an der TU Wien. Der Tagungsband - eine wahre Fundgrube für alle, die sich für Medien in Bildung und Wissenschaft interessieren - steht als pdf-download (5,4 MB) zur Verfügung...

Donnerstag, 6. September 2012

TEDx Talk von Will Richardson

An dieser Stelle haben wir immer wieder auf Bücher und Vorträge von Will Richardson hingewiesen. In einem rund 18-minütigen Vortrag in Melbourne hat er nun wieder die Grundfragen treffend formuliert, vor denen das Bildungswesen steht angesichts der Tatsache, dass Wissen kein knappes Gut mehr und die Welt voller LehrerInnen ist. Unbedingt lesenswert sind - neben seinem Blog - die beiden folgenden Bücher:

 

Und hier ist das Video:


Mittwoch, 22. August 2012

Lamento: Über die Einseitigkeit des Diskurses zum Web 2.0 in Deutschland

Nein, es geht nicht um Manfred Spitzers neues Buch "Digitale Demenz". Ich möchte es mir mit diesem Lamento nicht zu einfach machen. Ich versuche, meine Gedanken zur Einseitigkeit des hiesigen Diskurses um eine Publikation zu gruppieren, die von zwei gestandenen Experten der digitalen Welt verfasst wurde, von Constanze Kurz und Frank Rieger, deren Buch den - etwas länglichen - Titel trägt: "Die Datenfresser. Wie Internetfirmen und Staat sich unsere persönlichen Daten einverleiben und wie wir die Kontrolle darüber zurückerlangen". Es ist Ende 2011 auch in einer Lizenzausgabe für die Bundeszentrale für politische Bildung erschienen. Die Verlagsbeschreibung liest sich so:
"Der Wegweiser zur digitalen Mündigkeit: Warum findet Facebook jeden meiner Bekannten? Auf welche Datenspuren hat der Staat Zugriff? Und was kann man aus ihnen herauslesen? Die Experten für Informationssicherheit, Constanze Kurz und Frank Rieger, weisen uns den Weg zu einer neuen digitalen Mündigkeit. Sachkundig und verständlich erklären sie, was sich hinter den Benutzeroberflächen tatsächlich verbirgt. Aus dem Strom scheinbar harmloser Daten, die wir tagtäglich im Netz hinterlassen, werden geldwerte Informationen geschöpft, deren Ausmaß und Gehalt wir uns gar nicht vorstellen können. Ob der Staat oder Google, alle bedienen sich am Datensatz Mensch. Es ist an der Zeit, das eigene digitale Schicksal wieder selbst in die Hand zu nehmen."
Obwohl leider gänzlich (!?) auf Belege verzichtet wird, hat das Buch viele Stärken: Die Geschäftsmodelle der Internetgrößen werden nachvollziehbar erläutert, eine fiktive Geschichte über ein Start-up zu Beginn des Buchs veranschaulicht das digitale Wirtschaftsmilieu auf eindringliche Weise und eignet sich sehr gut für den Einsatz in Seminaren und Fortbildungen. Was Datenhandel und data mining in der Praxis bedeuten, wird plastisch geschildert, ein ausführlicher Abschnitt zum Thema Biometrie ist ebenfalls vorhanden. Mit anderen Worten: Es geht ausschließlich um die Gefahren, die im und um das Internet lauern. Und damit ist das Buch in vielerlei Hinsicht symptomatisch für die Einseitigkeit der deutschen Diskussion um Digitalisierung und Web 2.0.

Und damit sind wir auch schon mittendrin im Lamento. Den gesamten Text durchzieht ein diffuses Unbehagen, das daher rührt, dass unsere Daten zur Ware werden, allerdings wird nirgends ausgesprochen, was denn daran nun im einzelnen verwerflich ist. Offenbar gehen die Autoren davon aus, dies sei selbsterklärend. Als Leser gewinnt man den Eindruck, dass nicht klar unterschieden wird zwischen der (ziemlich selbstverständlichen) Tatsache, dass Daten über Menschen zur Ware werden, und der Angst, dass Menschen zur Ware werden, was ein völlig anderer und in der Tat katastrophaler Vorgang wäre. Deshalb sei mit Nachdruck daran erinnert, dass in der digitalen Wirtschaft Datenprofile verkauft werden und keine Menschen!

Dieses Unbehagen wird - ebenfalls durchgängig im Buch - begleitet von einem Widerspruch. Mehrfach wird anhand unterschiedlicher Beispiele ausgeführt, wie unglaublich detailliert die (meist aus mehreren Quellen aggregierten) Informationen der "Datenfresser" sind. So gebe es "Passagen mit erschreckender Genauigkeit, die das Wesen (sic!) eines Menschen gut erfassen." Hat man dann ängstlich alle Netz(werk)stecker gezogen und sich unter dem Küchentisch versteckt, liest man in demselben (!) Absatz: "Natürlich liefern diese Analysen nur Abziehbilder des wirklichen Menschen..." (S. 62).

Halbwegs beruhigt nimmt man für die weitere Lektüre wieder den Platz am Schreibtisch ein, lässt vorsichtshalber aber alle Stecker noch unverbunden. Gut so, denn auf Seite 92 wird es wieder unheimlich: "Und diese gesammelten Personenprofile sind oft akkurater als die Selbsteinschätzung von Menschen." Das Wechselbad der Gefühle setzt sich fort, bis es auf Seite 197 bilanzierend (und in eigenartig erbaulicher Sprache) heißt: "Genausowenig wird hinter dem schubladisierten Persönlichkeitsabbild das verborgene einzigartige Menschenwesen sichtbar."

Schon diese kurzen Auszüge weisen auf das erste Grundproblem hin, nämlich den durchgängig alarmistischen Grundton, der sich (an wenigen Stellen nur, wohlgemerkt) bis in die Nähe von Verschwörungstheorien steigern kann. Natürlich sind uns die neuen technischen Möglichkeiten unheimlich, das waren sie immer, aber darüber, was tatsächlich Schlimmes passieren könnte, ergeht sich auch dieses Buch lediglich in dunklen Andeutungen.

Damit kommen wir zum zweiten Grundproblem, der einseitigen Darstellung. Nirgends ist von den Chancen, dem (potenziellen) Nutzen von Digitalisierung und Web 2.0 die Rede (auch hier widerstehe ich der Versuchung, auf Manfred Spitzer zu sprechen zu kommen). Liegt das nur daran, dass sich damit in der Alten (ganz im Gegensatz zur Neuen) Welt keine Bücher verkaufen lassen? Nicht alle, die Daten sammeln, wollen uns ins Verderben stürzen. Vielleicht wollen sie auch nur eine effizientere Verwaltung, oder sie möchten die Krankheitsbekämpfung mittels der Nutzung von Daten, die in einem bislang ungekannten Ausmaß zur Verfügung stehen könnten, zu neuen Ufern führen. Davon schreiben zumindest Leute wie der Kanadier Don Tapscott ("Macrowikinomics") oder der US-Amerikaner Jeff Jarvis ("Public Parts").



Einseitig ist außerdem, dass existierende Kontrollmechanismen nicht thematisiert werden. Selbst die Internetgiganten sind eben nicht allmächtig, sondern ihrerseits von den Nutzern abhängig. Zusätzlich zu (zugegebenermaßen deutlich hinterherhinkenden) Gesetzen stellt der Markt ein wichtiges Korrektiv dar - ein entscheidender Faktor, der nur ein einziges Mal eher beiläufig erwähnt wird (S. 99).

Nachdem nun 246 Seiten lang Ängste geschürt und Chancen ausgespart wurden, reibt man sich bei der Lektüre des letzten Kapitels ("Das digitale Ich - Praktische Wege zu einer neuen digitalen Mündigkeit", S. 247ff.) verwundert die Augen. Die Lösungsvorschläge sind zwar vage (aber ich habe auch keine besseren), vor allem aber hat sich der Ton grundlegend gewandelt. Das Kapitel will überhaupt nicht zum Alarmismus der bisherigen Darstellung passen. Eine Kostprobe zum Abschluss:
"Die Erarbeitung eines ganz persönlichen Standpunkts, vor allem zur Frage, wie viele und welche Daten jeder über sich preisgeben möchte und welche Vor- und Nachteile er daraus erwartet, wird zum Kern der neuen digitalen Mündigkeit" (S. 248).
Und noch überraschender: "Digitale Mündigkeit heißt jedoch eben nicht, zum Netzeremiten zu werden und die vielen neuen Möglichkeiten aus lauter Angst vor Problemen und Risiken nicht zu nutzen" (S. 252).
Genau das legt aber die gesamte Darstellung nahe...

Donnerstag, 19. Juli 2012

Tagungsband zur GML 2012 ist erschienen

GML steht für Grundfragen Multimedialen Lehrens und Lernens. Die diesjährige Tagung rund um das Lehren und Lernen mit digitalen Medien fand vom 15.-16. März 2012 an der Freien Universität Berlin statt. Nun ist der Tagungsband mit einer Vielzahl von anregenden Beispielen und Erfahrungsberichten zum E-Teaching und E-Learning erschienen. Er steht auf der Konferenzwebsite zum Download zur Verfügung...

Petition "Stellt iGoogle nicht ein!"

Wer in den letzten Jahren an unseren Kursen zu professioneller Internetrecherche und webbasiertem Wissensmanagement teilgenommen hat (und das waren viele hundert Professoren, Dozenten, Lehrerinnen, Studierende, Journalisten etc.), der hat Googles personalisierte Startseite iGoogle kennen und (hoffentlich) schätzen gelernt. Wir haben die speziell auf Wissensarbeiter zugeschnittene Startseite "Webbüro" genannt, und die Tatsache, dass man nun alles zentral an einer Stelle beisammen hat, wurde in den Evaluationen zu den Seminaren durchgängig als besonders wertvoll erachtet.

Nun hat Google am 3. Juli 2012 bekannt gegeben, die personalisierte Startseite iGoogle zum November 2013 einstellen zu wollen. Das wäre in der Tat ein großer Verlust für uns und all die Absolventen unserer Kurse. Dass es nicht nur uns so geht, zeigen die Reaktionen im Web. So gibt es beispielsweise bei ipetitions.com eine Petition "Stellt iGoogle nicht ein!", die ich gestern mitgezeichnet habe. Wenn Sie auch mit iGoogle arbeiten, dann nehmen Sie sich zwei Minuten Zeit und unterschreiben Sie diese Petition...

Freitag, 13. Juli 2012

Garr Reynolds über Lernen und lectures

Garr Reynolds ("Presentation Zen") zählt zu den Großmeistern des Präsentierens. Bei TEDxOsaka hat er einmal mehr seine wichtigsten Gedanken zum Lernen im allgemeinen und lectures im besonderen auf eindrückliche Weise zusammengefasst:

Donnerstag, 5. Juli 2012

NZZ-Interview mit Evernote-Chef Phil Libin

Anlässlich der Eröffnung einer Evernote-Niederlassung in der Schweiz hat die Neue Zürcher Zeitung Phil Libin interviewt. Das Interview vermittelt Einblicke in die Strategie und Philosophie des Dienstes Evernote, den wir hier immer wieder behandelt und empfohlen haben:
NZZ Interview mit Phil Libin

Freitag, 29. Juni 2012

TED Talk von Don Tapscott

Don Tapscott ("Net Generation", "Wikinomics", "Macrowikinomics") hat sich eindrucksvoll in einem TED Talk zu Wort gemeldet. Es geht um das Grundmotiv seiner Arbeit, die Chancen, die sich durch den Übergang vom Industriezeitalter (Gutenbergs Druckerpresse) ins Zeitalter der "Networked Intelligence" (Internet) ergeben. Entscheidend dabei ist Offenheit (openness). Den Kern dieses Vortrags macht die Erklärung aus, auf welchen Prinzipien eine offene Welt aufbaut. Tapscott unterscheidet vier Prinzipien: collaboration, transparency, sharing, empowerment:

Dienstag, 26. Juni 2012

Erfahrungen mit einem seminarbegleitenden Blog

Seit einigen Semestern halte ich an der PH Ludwigsburg eine Veranstaltung zum Themenbereich "Web (2.0), Medienkompetenz, (politische) Bildung" (mit wechselnden Titeln und Schwerpunkten). Hierzu habe ich einen Blog eingerichtet, der die Seminare semesterübergreifend begleitet.


Auch wenn der Erfahrungsschatz noch überschaubar ist, lässt sich doch eine Zwischenbilanz ziehen, die rundweg positiv ausfällt:
  • Es entsteht nach und nach eine ordentliche Ressource zu dem Themengebiet, auf die in jedem neuen Semester aufgebaut werden kann.
  • Rund 10% der Studierenden posten regelmäßig, wenn sie auf relevante Inhalte stoßen, weitere rund 20% posten gelegentlich, der Rest selten oder gar nicht. Die Postings beleben die Lehrveranstaltung.
  • In bescheidenem Maße, aber immerhin, wird der Wochenrhythmus zugunsten einer kontinuierlichen Beschäftigung mit der Thematik aufgehoben.
  • Auch als Seminarleiter stößt man durch die Postings der Studierenden immer wieder auf Neues und Interessantes.
  • Seminararbeiten (Beispiele) werden nicht mehr wie bisher, sondern als ausführliche Blog-Postings verfasst. Die Qualität der Arbeiten hat sich dadurch verbessert (vermutlich, weil die Motivation größer ist, wenn man für ein Publikum schreibt).
  • Seminararbeiten nützen anderen, statt in der Schublade des Seminarleiters zu verschwinden.
  • Es besteht die Möglichkeit, im Blog auch größere Projektergebnisse zu veröffentlichen (Beispiel: Wikipedia verstehen).
Abgesehen davon ist es m.E. zwingend, dass Studierende Postings verfassen, um diese neue Textsorte kennenzulernen und einzuüben. In aller Regel stellt das erste Posting für den Seminarblog für die Studierenden auch das erste Posting überhaupt dar.

Donnerstag, 21. Juni 2012

Neuigkeit bei Evernote

Evernote ist ein Webnotizbuch, auf das mit vielen unterschiedlichen Geräten (Computer, Tablets, Smartphones) zugegriffen werden kann und in das man Notizen und Fundstücke in Text, Bild und Video stecken und erschließen kann. Free Technology for Teachers meldet nun, dass der "Web Clipper", ein Bookmarklet, mit dessen Hilfe man Inhalte schnell in Evernote hineinbringt, jetzt die Funktionalität bekommen hat, dass zwei vergleichbare Einträge im Notizbuch angezeigt werden, also quasi eine Recommender-Funktionalität, die einem den eigenen Bestand an Informationen nahebringt. Hatte ich hier schon drauf hingewiesen: Evernote Clearly. Hilft beim Lesen der Inhalte von Webseiten, die furchtbar vollgestopft sind. (Diesen Tipp verdanke ich Julia Bergmann) Und nicht genug der Tipps: Wenn Sie Evernote gar nicht kennen, dann finden Sie in "Professionelle Internetrecherche und Wissensmanagement an Hochschulen" ein Tutorial.

Sonntag, 17. Juni 2012

Leicht veröffentlichen

Vor einiger Zeit wurde auf der bibliothekarischen Mailingliste inetbib die Frage nach einer Veröffentlichung eines Lehrbuches ausserhalb eines Verlages gestellt, möglichst unter Beibehaltung der Entscheidungssouveränität bezüglich des Textes. Unter anderen antwortete der Verleger Ulmer und leitete seine praktikable Anleitung - Amazon Marketplace kombiniert mit Repositorium und Eigenausdruck - mit "Es ist doch ganz einfach!" ein. Das ist lobenswert! Mir ging beim Lesen noch das Szenario durch den Kopf: Was, wenn das jetzt kein Lehrstuhlinhaber, sondern ein Student/eine Studentin oder ein/e Absolvent/in ist? Dann dürfte sie/er doch Schwierigkeiten haben, den Text - beispielsweise ihre/seine Abschlussarbeit - auf dem Volltextserver unterzubringen. Meist benötigt man dazu die Bestätigung der Prüferin/des Prüfers. Die Frage wäre also: Wie kann ich als Studierende/r meinen Text veröffentlichen, ohne jemand fragen zu dürfen. Nun, das Netz macht das mittlerweile ohne weiteres möglich:
  • Ein Weblog oder ein Wiki anlegen, bibliographische Daten und eventuell eine Beschreibung anfertigen, die Datei hochladen und mit dem beschreibenden Text verknüpfen - fertig ist die Laube!
  • Einen Dienst wählen, der das buchähnlich aufbereitet. Lulu.com war ursprünglich eine kostenlose Möglichkeit, ist aber mittlerweile recht komisch geworden. Im Moment wäre es isuu, welches gut aussieht und aus pdf-Dateien schöne Online-Bücher produziert. - Ähnliche Dienste findet man beispielsweise, wenn man das "Similar Site Search" verwendet oder das entsprechende AddOn im Browser installiert hat. Beispielsweise:
  • Scribd, welches die Möglichkeit bietet, den Text entweder auf der Homepage von Scribd anzubieten als auch, ihn danach in eine Homepage, ein Weblog oder ein Wiki einzubinden.
  • Blurp lässt zwar lange suchen, ob ein freies eBook möglich ist, man sieht dann aber (recht spät, erst wenn man die Vorschau lädt) bei Büchern den Vermerk "Vorschau umfasst das ganze Buch". Zum Beispiel hier "Let's Go To The Library : A brief photo tour of the Boyle County Public Library"
  • und es gibt schlussendlich auch die Möglichkeit, bei einem Online-Speicher wie Dropbox die Datei abzulegen, das Verzeichnis öffentlich zu machen und den Link zu verbreiten.
Jedenfalls: Es gibt mittlerweile eine Menge einfacher und kostenloser Möglichkeiten, einen Text zu veröffentlichen! Irgendwie herrschen nur Denkverbote, diese einfachen Möglichkeiten in Tutorials und Schulungen zu verbreiten. Der oben stehende Text wurde zuerst auf plan3t.info veröffentlicht. In den Kommentaren wurde noch auf Mendeley hingewiesen, eine Mischung von Literaturverwaltung und Repositorium und auf Pressbooks.

Dienstag, 5. Juni 2012

Was ist Tagging?

In unseren Seminaren rund um Web (2.0) und Lehren/Lernen zeigt sich nach wie vor, dass es Probleme mit dem Tagging gibt. Offensichtlich sind uns die herkömmlichen hierarchischen Klassifizierungssysteme in einem Maß in Fleisch und Blut übergegangen, dass die Umstellung schwer fällt. Deshalb nochmals kurz zur Klärung:

Taggen (= das Hinzufügen von Schlagwörtern zu Fotos, Websites, Videos, Bookmarks etc.) ist in vielerlei Hinsicht für die digitale Welt zentral:

"Im Sinne von Web 2.0 als Philosophie, die sowohl die kollektive Intelligenz als auch den individuellen Nutzen der einzelnen Teilnehmer durch dynamische und formalisierte Austauschprozesse maximiert (...), sind Tags und die darauf basierende Folksonomy das Rückgrat dieser Bewegung, da sie das Wiederfinden und Teilen nutzergenerierter Inhalte zu großen Teilen überhaupt erst ermöglichen."
[Matthes Fleck/Lars Kirchhoff: Folksonomy und Tags oder warum es im Web keine Regale gibt, in: Miriam Meckel/Katarina Stanoevska-Slabeva (Hg.) (2008), Web 2.0. Die nächste Generation Internet, Baden-Baden: Nomos, S. 189-200]
Zwei Bücher, die sich gegenseitig ergänzen, konnten sich als Standardwerke für das Thema Tagging etablieren. Zum einen David Weinbergers "Everything is Miscellaneous. The Power of the New Digital Disorder" (Times Books 2007, deutsch: "Das Ende der Schublade"), das die Thematik originell philosophisch aufgreift, und zum anderen das Buch "Tagging. People-Powered Metadata for the Social Web" von Gene Smith, das die praktisch-technische Seite in den Vordergrund stellt.
"Tagging is a new form of information management that sits at the boundaries of personal organization, information architecture, and online community. Its widespread adoption over the past few years shows that it's more than a passing trend; it's a new and interesting facet of our digital culture."
[Gene Smith (2008), Tagging. People-Powered Metadata for the Social Web, Berkeley: New Riders, Buchumschlag]
Wem eine kurze Darstellung genügt, dem sei der Abschnitt "Tagging: Denken 2.0" aus dem Online-Lehrbuch zum Web 2.0 empfohlen.

Neues Standardwerk zur Mediendidaktik

Vor kurzem ist im Oldenbourg Verlag unter dem Titel "Mediendidaktik: Konzeption und Entwicklung mediengestützter Lernangebote" eine komplett überarbeitete Neuauflage des Standardwerks von Michael Kerres "Multimediale und telemediale Lernumgebungen. Konzeption und Entwicklung" erschienen. Informationen zum Buch und Zusatzmaterialien bietet eine begleitende Website...

Donnerstag, 19. April 2012

Academic Open Access Books

Ich bekam letzthin den Hinweis auf die Open Access-Buchplattform auf OAPEN, die es wohl schon länger gibt, jedenfalls fand ich einen Hinweis auf Archivalia dazu. Jedenfalls kann man dort anhand von Metadaten nach frei verfügbaren (Verlags-)Büchern recherchieren oder browsen. OAPEN ist offensichtlich auch der Initiator des jetzt neu startenden Directory of Open Access Books, das in Inhalt und Ausrichtung parallel zu OAPEN liegt. Es bietet ebenfalls eine Suche in den Metadaten. Die "erweiterte" Suche erlaubt nur zwei Suchbegriffe, das wäre ein bisschen wenig. Ich bin vorhin aber bei einer Probe der einfachen Suche mit Boole'schen Operatoren und Klammerungen fündig geworden.

Donnerstag, 12. April 2012

"Net Smart" - neues Buch von Howard Rheingold zu digital literacy

Foto: Joi Ito (Fotopedia)
Mit Howard Rheingold hat sich ein Urgestein des Internet-Zeitalters zu Wort gemeldet. Und es lohnt sich (wieder mal), zur Kenntnis zu nehmen, was er zu sagen hat. "Net Smart. How to Thrive Online" (MIT Press 2012) heißt das neue Werk. Unprätentiös benennt er das Ziel des Buches:

"I’ve been asking myself and others how to use social media intelligently, humanely, and above all mindfully. This book is about what I’ve learned" (S. 1).


Ihm geht es um den bewussten Umgang mit den neuen und neuartigen Möglichkeiten, die das Web 2.0 bietet. Nicht die Technologie darf im Vordergrund stehen, sondern der sinnvolle und informierte Umgang damit:

"My own stance toward media literacy—the reason I wrote this book—is based on the same conclusion Baron reached: that human agency, not just technology, is key. What you and I know, think, and do at this moment of technology-initiated yet human-centered change matters" (S. 56).

Rheingold teilt digital literacy in fünf Kategorien ein, liefert Grundinformationen zum Verständnis der jeweiligen Besonderheiten und zeigt in Umrissen, wie diese literacies gelehrt werden können (und sollten):

"I want to introduce you to new know-how (and how to know in new ways) by sharing what I’ve learned about five literacies that are in the process of changing our world: attention, participation, collaboration, the critical consumption of information (aka “crap detection”), and network smarts" (S. 5).

Einen besonderen Akzent des Buches macht die erste dieser fünf literacies aus: attention (bzw. mindfulness):

"Attention is a literacy that can thread all the other literacies together and hence is fundamental to the others in several ways" (S. 9).

"When it comes to interacting with the world of always-on info, the fundamental skill, on which other essential skills depend, is the ability to deal with distraction without filtering out opportunity" (S. 41).

"...mindfulness is “the awareness that emerges through paying attention on purpose.” That awareness, which even tentative direct experimentation can grant to some noticeable degree, is the power tool that all the other literacies depend on. Mindfulness is what connects your attention to skills of digital participation, collaboration, crap detection, and network smarts. Deliberately exercised, continually strengthened, and judiciously applied, mindfulness is the most important practice for anyone who is trying to swim through the infostream instead of being swept away by it" (S. 64).

Für unsere Seminare und Fortbildungen zu verschiedenen Themen rund um Web (2.0), politische Bildung und Medienerziehung bietet Rheingolds Buch hilfreiche Ergänzungen, und seine Gliederung in fünf literacies bildet einen interessanten Versuch, den ausufernden Stoff unter Kontrolle zu bringen. An der Bedeutung des Lehrens und Lernens von digital literacy lässt der Autor keinen Zweifel:

"...knowing how to make use of online tools without being overloaded with too much information is, like it or not, an essential ingredient to personal success in the twenty-first century" (S. 2).

"...those who understand the fundamentals of digital participation, online collaboration, informational credibility testing, and network awareness will be able to exert more control over their own fates than those who lack this lore" (S. 2).

"Knowing that you have a printing press, broadcasting station, community hall, marketplace, school, and library of all knowledge in your pocket—and knowing how to use it for your own benefit—is what makes the difference between a consumer of electronic gadgets and an empowered citizen" (S. 18).

Dienstag, 27. März 2012

Fachtagung "Politische Bildung 2.0"

Die Landeszentrale für Politische Bildung Stuttgart tagt heute zu einem interessanten Thema:
"Auf dieser Fachtagung wollen wir diesen Fragestellungen nachgehen und über die neuesten Entwicklungen der digitalen Gesellschaft informieren. Ziel ist es, die Akteure der politischen Bildung in Baden-Württemberg zusammenzubringen und bei der Integration des Web 2.0 und der Social Media in die politische Bildungsarbeit zu unterstützen."
Die Kurzvorträge werden gestreamt!

Donnerstag, 15. März 2012

Wikipedia und Lernen 2.0

Seit heute ergänzt eine umfangreiche Einführung in die Online-Enzyklopädie Wikipedia ("Wikipedia verstehen") das Kapitel Lernen 2.0 im Online-Lehrbuch zum Web 2.0. Nach wie vor ist Wikipedia an vielen Schulen und Hochschulen zumindest verpönt, häufig sogar verboten. In diesem Abschnitt versuchen wir, die Informationen zusammenzustellen, die für das Verständnis dieses faszinierenden Projekts unerlässlich sind, um abschließend zu argumentieren, warum Wikipedia in Schule und Hochschule nicht nur eingesetzt werden kann, sondern sogar verwendet werden sollte (siehe Fazit). Der Abschnitt gliedert sich in neun Kapitel:

Samstag, 18. Februar 2012

Fast alles rund um die Literaturverwaltung...

...findet sich auf diesem Blog mit dem etwas sperrigen Namen "Literaturverwaltung & Bibliotheken Wissenspool und Austauschplattform für Bibliotheksservices im Bereich Literaturverwaltung". Neben den üblichen Verdächtigen werden auch einige weniger bekannte Programme und Dienste vorgestellt. Insgesamt, wie ich denke, eine tolle Anlaufstelle für alle, die das Thema vertiefen möchten.

Donnerstag, 9. Februar 2012

Wikipedia verstehen

Im Rahmen eines Projekts an der PH Ludwigsburg beschäftigen wir uns mit der Online-Enzyklopädie Wikipedia. Noch immer lehnen viele Lehrende an Schulen und Hochschulen Wikipedia ab - ein Umstand, der wohl nur mit mangelndem Verständnis hinsichtlich der Enzyklopädie (sowie des Web 2.0 im allgemeinen) erklärt werden kann. In einer Reihe von Postings versuchen wir deshalb dort, Wikipedia und dessen Nutzung zu erläutern. Alle Postings zusammen werden dann als neues Unterkapitel im Abschnitt Lernen 2.0 des Online-Lehrbuchs zum Web 2.0 veröffentlicht. Wer sich mit der Zukunft des Wissens befasst, kommt um eine intensive Auseinandersetzung mit dem faszinierenden Projekt Wikipedia nicht herum.

Bisher erschienen:
Wikipedia Teil I: Wie ist Wikipedia entstanden?
Wikipedia Teil II: Grundprinzipien der Wikipedia
Wikipedia Teil III: Weitere Regeln in der Welt der "freien Enzyklopädie"

Weitere Teile folgen...

Freitag, 6. Januar 2012

Artikel und Bücher Ratzfatz in Bibliographix

Anbei eine kurze Beschreibung, wie man mit Bibliographix sehr schnell Fachartikel via Google Scholar erfasst und die vorhandenen Bücher aufnimmt.
Bibliographix verdaut schnell und zuverlässig BibTex Informationen. Damit kann man sehr schnell Fachartikel in die eigene Datenbank aufnehmen. Das geht für mich am schnellsten via Google Scholar: Google Scholar aufsuchen, dort in den "Scholar-Einstellungen" ganz unten bei "Bibliographiemanager" "Links zum Importieren von Literaturverweisen in BibText" auswählen. Bei der Trefferanzeige kann man dann die BibTex Informationen aufrufen, Strg + A, Strg + C (alles auswählen, kopieren) und dann in Bibliographix importieren. Ja, und mich hat auch mal interessiert, wie lange es dauert, den VPN Client zu starten, einen Artikel als PDF im Volltext runterzuladen (z.B. via EZB Regensburg), die bibliographischen Infos via Google Scholar abzuholen und in Bibliographix zu importieren sowie abschließend noch einen Link auf die PDF-Datei in Bibliographix zu setzen. Nun, unter fünf Minuten.
Die bestehende Büchersammlung (also i.d.R. das Regal hinter Ihnen) lässt sich in Bibliographix auch schnell erfassen - ISBN eintippen und der Rest kommt dann bei mir so in ca. 98% der Fälle. Habe aber nur meine vielleicht 500 deutsch- und englischsprachigen Bücher erfasst. Für andere Sprachen kann ich keine Aussagen treffen.

Die "Geheimwaffe" für den "State of the Art" (und einiges anderes) - der Ideenmanager in Bibliographix

Im folgenden geht es um den Ideenmanager von Bibliographix. Mit ihm lässt sich z. B. der Stand der Forschung zu einem Gebiet leichter erfassen. Der Ideenmanager wird hier beschrieben. Im Prinzip ist das zuerst einmal ein Karteikasten - pro Idee erstellen Sie einen Eintrag. Gerade zu Beginn eines Projekts (sagen wir mal eine Hausarbeit) haben Sie noch keinen roten Faden. Aber es kommen Ideen, die sich vielleicht verwerten lassen. Den einzelnen Ideen können Sie nun Verweise zuordnen - Links ins Internet, zu Dateien auf Ihrer Festplatte oder für den wissenschaftlichen Bereich sehr wichtig auf Literatur (die Sie ja dann schon in Bibliographix erfasst haben, wenn sie damit arbeiten). Es lassen sich auch Verweise auf andere Ideen erstellen - somit also z.B. Querverweise zwischen Aspekten ihrer Arbeit.

Das entscheidende dabei ist nun, dass Sie im Lauf der Zeit ein immer klareres Bild von Ihrem Projekt bekommen - der rote Faden entsteht. Dann können Sie anfangen. die Ideen in eine Ordnung zu bringen (Reihenfolge und Hierarchie) - das geht in Bibliographix sehr schnell.
Um das zu illustrieren, mal ein konkretes Beispiel. Den Teil "State of the Art" meiner Dissertation überarbeite ich gerade. Ein erster Schritt dabei ist aufzuzeigen, wer denn meinen Gegenstand bisher unter welchen Gesichtspunkten beleuchtet hat. Die Arbeit beschäftigt sich mit einem Teilbereich von EU Politik, der Zusammenarbeit im Bereich Außen- und Sicherheitspolitik (GASP, ESVP). Wie gehe ich vor?
  • Ein beliebiges Übersichtsbuch zum Thema in die Hand nehmen.
  • Querlesen des Buchs: "Welche Aspekte werden behandelt?". Pro Aspekt eine Idee (z.B. "Financial Aspects") in den Ideenmanager und jeweils den Verweis auf die Quelle. Oftmals verweist eine Quelle noch auf weitere Autoren, die sich auch mit dem Aspekt beschäftigen - ebenfalls aufnehmen (entweder hat man sie schon gelesen oder überlegt dann, ob man es noch tun wird).
  • Aus den ersten Büchern und Artikeln wird man viele neue Aspekte "herausziehen". Wenn man den Stapel der vorhandenen Literatur durchgeht, werden eher weniger neue Aspekte auftauchen als weitere Belege für bereits erfasste Aspekte.
  • Nach einiger Zeit (bei mir hat es vier Tage gedauert - aber Achtung: Die Literatur hatte ich ja bereits gelesen und nur einige neue Quellen kamen dazu) haben Sie die meisten Aspekte zusammen und können nun beginnen, eine Ordnung zu erstellen. Ordnung bedeutet hier: welche Aspekte gehören zusammen? In welcher Reihenfolge will ich es den Lesern präsentieren?
  • Wenn nun alles erfasst ist, die Ordnung/Reihenfolge entstanden ist, kann man in Word exportieren und Fließtext erstellen.
Was nebenbei das akademische Leben noch sehr erleichtert, ist ein kleiner Flachbettscanner mit OCR (Schrifterkennung, oft findet man - völlig ausreichende - kostenlose Vorgängerversionen bekannter Programme als Beigabe auf CDs in Computerzeitschriften) auf dem Schreibtisch in Griffweite. Dann kann man die relevanten Passagen gleich als Zitat erfassen. Nicht vergessen: die Quelle...


Anbei noch ein Screenshot zur Illustration

Literaturverwaltungsprogramm Bibliographix in neuer Version und nun kostenlos

Bibliographix ist ein Literaturverwaltungsprogramm, das von Professor Olaf Winkelhake entwickelt wurde und ständig weiterentwickelt wird. Es ist soeben in Version 9 erschienen und seit dieser Version kostenlos. Es beherrscht die üblichen Funktionen von Literaturverwaltungsprogrammen (wie sie Jürgen hier beschreibt).
Ein Punkt ist noch hervorzuheben: In der aktuellen Version packt Bibliographix die Datenbank in eine einzelne Datei. Es sollte nun möglich sein, diese Datei mit Diensten wie Dropbox etc. zu sichern und synchronisieren. Letzteres wäre v.a. für die Personen ein Segen, die mit zwei oder mehr Rechnern arbeiten (Arbeit, Home und/oder Laptop, Desktop). So kann man einfach die ganze Bibliothek (Volltext PDFs), die Verwaltung (Bibliographix) und die entsprechenden Word Files (eigene Artikel) immer auf dem gleichen Stand halten.
Alle Neuerungen in Bx9 siehe hier
Besten Dank Herr Professor Winkelhake!
Christian Rapp

PS: Was auch immer für ein Programm Sie nehmen, denken Sie an eine "Falle": Absolute und relative Verweise. Sie müssen GANZ ZU BEGINN überlegen, WO Sie ihre Dateien ablegen, auf die Sie in einem Literaturverwaltungsprogramm verweisen (z. B. Fachartikel als PDF) und WIE Sie das machen (relativ statt absolut). Sonst kommt die böse Überraschung, wenn Sie einmal die Daten umziehen wollen (neuer Rechner, Festplatte etc.), die Dateien an einem anderen Ort liegen und das Programm diese dort nicht findet. In Bibliographix wurde zwar in Version 9 ein Rettungsanker eingebaut - es sich genau vorab zu überlegen, macht aber immer Sinn.